CHARAKTERISTIK
Charakteristik
Die Gaaler Berge sind die östlichsten Ausläufer der Zentralalpen, genauer der Niederen Tauern. Der Tauernhauptkamm erreicht in der Gaal mit dem 2417 Meter hohen Geierhaupt seinen letzten Höhepunkt. Östlich und nördlich von uns, jenseits des Palten-Liesingtales erheben sich die nördlichen Kalkalpen, südlich die steirischen Randgebirge und westlich, soweit das Auge reicht, das Gipfelmeer der Tauern.
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Für Gipfelstürmer, Klettermaxis und Naturliebhaber
Die Formen unserer Berge sind weniger schroff als die der Kalkalpen und machen die meisten Gipfel zu idealen Wanderzielen für jung und alt. Nichtsdestotrotz findet sich in den Gaaler Bergen auch einiges für fortgeschrittene Bergsteiger. Die Gamskögel zum Beispiel, deren luftiger Ostgrat eines der wenigen lohnenden Ziele für Kletterer in den gesamten Niederen Tauern ist. Oder aber eine Gesamtüberschreitung des Hauptkammes, mit Einsamkeitsgarantie, Biwak und allem was dazugehört.
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TierweltDie gesamte hintere Ingering und Teile der Gaal liegen in einem Landschaftsschutzgebiet. Durch intensive jagdliche Nutzung ist eine etwas unökologische Artenverteilung zugunsten des Rothirsches herausgekommen. Ein kleines Grüppchen von eigensinnigen Hirschen scheint diese Art der Wildbewirtschaftung nicht zu goutieren und geistert winters als „Steinhirsche“ über die abgeblasenen Höhenrücken des Ringkogels, statt sich brav an einer Wildfütterung anzustellen. Diese „autochtonen“ Wildbreter verdienen die ganze Anerkennung und Bewunderung von uns Bergsteigern, da sie wie wir ihre eigenen Wege gehen wollen.
Bemerkenswert ist neben den Charakterien der Niederen Tauern, dem Murmeltier und den Gämsen, vor allem der Steinadler, der sich ob des überreichen Nahrungsangebotes bei uns sehr wohl zu fühlen scheint. Steinböcke wurden in der Hinteren Gaal erfolgreich wiedereingebürgert. Füchse, Marder und andere Kleinräuber sind ebenfalls in stabiler Anzahl vorhanden. Mit etwas Glück kann man auch etwas seltenere Tiere zu Gesicht bekommen: Den Waldkauz, den Sperber oder gar einen mächtigen Uhu. Mit etwas weniger Glück steht man eines Tages vielleicht einem durchziehenden Braunbären gegenüber und sollte die Freude über eine solch seltene Begegnung zugunsten Besonnenheit und überlegtem Handeln zügeln. Eine weitere Besonderheit unseres Gebiets ist die dichte Population an Kreuzottern und ihrer schwarz gefärbten Abart, den sogenannten „Höllenottern“. Bei Wanderungen sollte man die Augen offen halten, denn ein Biss dieser Giftschlangen kann (zumindest!) große Schmerzen verursachen. Großmutters Ratschlag, laut durch die Natur zu trampeln um diese unfreundlichen Reptilien zu verscheuchen, hilft jedenfalls überhaupt nichts, denn wenn eine Kreuzotter beschließt ein Sonnenbad zu nehmen, ist sie durch nichts und niemand davon abzuhalten. |
Pflanzenwelt
Die Flora der Niederen Tauern ist im Vergleich zu den Kalkalpen etwas eintönig, aber nichtsdestotrotz schön. Wie bei der Fauna bezüglich Eintönigkeit schon erwähnt, hat auch bei der Waldbewirtschaftung die Fichte absoluten Vorrang. In der Gegend des Ingeringsees gibt es einige besonders schöne und gerade gewachsene Exemplare. Mischwald existiert in Verbindung mit der Lärche. Größere Laubbäume sind auf Tallagen beschränkt, dafür steigt die Grauerle an Bachläufen und wasserzügigen Hängen weit über die Waldgrenze hinaus. Die Latsche (Legföhre) bedeckt weite Teile der Hochtäler, sie kann für den Wanderer, hat er sich einmal in einem zünftigen Latschenfeld verirrt, zu einem Albtraum werden. Besonders bemerkenswert ist das Vorkommen der Spirke im Pichler-Hochmoor, einem Naturschutzgebiet der Hinteren Gaal. Auch der seltene Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze, ist hier bereits gesichtet worden.
Unter den Blütenpflanzen gibt es neben den „üblichen Verdächtigen“ der Zentralalpen, wie Eisenhut, Gelbem Enzian, Arnika und Fingerhut auch einige „Ausreißer“. Türkenbund- und Feuerlilie zum Beispiel. In den niederen Lagen findet man in versteckten, bachnahen Feuchtwiesen Schwertlilien und andere seltene Sumpfbewohner. Eine Besonderheit ist wohl das Vorkommen des Eisenhuts am Vorgipfel des Hochreichart, inmitten von Felsen auf einer Höhe von 2400 Metern. |