NEUZEITLICHES GAAL
Durch die Jahrhunderte waren die Gaaler mehr oder weniger brave Untertanen ihrer wechselnden Grundherren. Man bestellte den Boden, versorgte das Vieh und holte sich dann und wann ein wenig Holz aus dem Wald. Der Vergnügungen gab es nur wenige, sieht man einmal von der wöchentlichen Wirtshausschlägerei ab. Man war genug damit beschäftigt das Überleben der Familie sicherzustellen und es darf angenommen werden, dass sich der durchschnittliche Gaaler damals noch weniger für Weltpolitik interessierte als er es heute tut. (Außerdem steckte das Fernsehen damals noch in den Kinderschuhen.)
Ereignisse wie die Entdeckung Amerikas, der Aufschwung der Habsburger, der dreißigjährige Krieg, der halb Europa entvölkerte, die beginnende Industrialisierung und der Sturm auf die Bastille werden den Gaalern damals wohl nur ein müdes Lächeln abgerungen haben, denn die Katastrophen fanden ohnehin im privaten Bereich statt: Ein krankes Vieh oder eine schwindsüchtige Ehefrau waren für den Bauern allemal bedrohlicher als gouilloutinierte Dampfplauderer oder bunte Feldmarschälle die sich auf den Schlachtfeldern gegenseitig die Schädel einschlugen.
Das Revolutionsjahr 1848 brachte dann doch eine Wendung zum Guten, denn bis zu dem Zeitpunkt waren die Bauern Leibeigene ihres Gutsherrn, quasi Sklaven auf fremdem Grund und Boden. Herr Kudlich sorgte dann im fernen Wien dafür, dass, verkürzt gesagt, von nun an die Bauern statt dem Grundherrn dem zuständigen Finanzamt untertan waren und endlich den Boden, den sie seit Jahrhunderten bewirtschafteten, ihr Eigentum nennen konnten. Durch diesen Befreiungsakt wurde auch die Verwaltung der Dörfer reformiert, und die Gaal in ihrer heutigen Form begann zu entstehen.
In der Gaal begannen sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts, immerhin ein volles Jahrhundert dem internationalen Trend hinterherhinkend, die Segnungen der Industriellen Revolution herumzusprechen. Durch den Wasser- und Holzreichtum angezogen nahm eine Anzahl von Betrieben die Arbeit auf: Sensenwerke, eine Kohlengrube und natürlich auch Sägewerke, denn die Industrialisierung machte auch vor den Natur nicht halt. Diese Phase des Aufschwungs, in der die Gaal ihre höchste Einwohnerzahl erreichte und sich sogar Extravaganzen wie eine Eisenbahnlinie in die Ingering leistete, war leider nur von kurzer Dauer. Auch dem Fremdenverkehr, der in dieser Zeit langsam zu blühen begann, wurde mit dem ersten Weltkrieg schnell der Garaus gemacht.
Ereignisse wie die Entdeckung Amerikas, der Aufschwung der Habsburger, der dreißigjährige Krieg, der halb Europa entvölkerte, die beginnende Industrialisierung und der Sturm auf die Bastille werden den Gaalern damals wohl nur ein müdes Lächeln abgerungen haben, denn die Katastrophen fanden ohnehin im privaten Bereich statt: Ein krankes Vieh oder eine schwindsüchtige Ehefrau waren für den Bauern allemal bedrohlicher als gouilloutinierte Dampfplauderer oder bunte Feldmarschälle die sich auf den Schlachtfeldern gegenseitig die Schädel einschlugen.
Das Revolutionsjahr 1848 brachte dann doch eine Wendung zum Guten, denn bis zu dem Zeitpunkt waren die Bauern Leibeigene ihres Gutsherrn, quasi Sklaven auf fremdem Grund und Boden. Herr Kudlich sorgte dann im fernen Wien dafür, dass, verkürzt gesagt, von nun an die Bauern statt dem Grundherrn dem zuständigen Finanzamt untertan waren und endlich den Boden, den sie seit Jahrhunderten bewirtschafteten, ihr Eigentum nennen konnten. Durch diesen Befreiungsakt wurde auch die Verwaltung der Dörfer reformiert, und die Gaal in ihrer heutigen Form begann zu entstehen.
In der Gaal begannen sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts, immerhin ein volles Jahrhundert dem internationalen Trend hinterherhinkend, die Segnungen der Industriellen Revolution herumzusprechen. Durch den Wasser- und Holzreichtum angezogen nahm eine Anzahl von Betrieben die Arbeit auf: Sensenwerke, eine Kohlengrube und natürlich auch Sägewerke, denn die Industrialisierung machte auch vor den Natur nicht halt. Diese Phase des Aufschwungs, in der die Gaal ihre höchste Einwohnerzahl erreichte und sich sogar Extravaganzen wie eine Eisenbahnlinie in die Ingering leistete, war leider nur von kurzer Dauer. Auch dem Fremdenverkehr, der in dieser Zeit langsam zu blühen begann, wurde mit dem ersten Weltkrieg schnell der Garaus gemacht.